Der Porsche-Boxster im Test: Er ist die No. 1 – keiner kann es besser

Er bietet noch mehr Fahrspaß, Technik, Design, Ausstattung und Agilität wurden verfeinert

(dtd). Roadster sind immer noch die absoluten Stars auf unseren Straßen, noch nie rollten derart viele Zweisitzer weltweit von den Bändern. Damit Porsches Boxster der Erfolg auch weiterhin erhalten bleibt, startet er jetzt ganz neu durch.
Vom 911 Carrera deutlich im Preis nach unten abgesetzt (ab 48.291 Euro, S-Variante ab 59.120 Euro), soll der Zweisitzer auch zukünftig seine Pole Position unter den Roadstern weiter behalten. Dazu trägt auch der optische Auftritt bei – richtig beeindruckend.

Konsequent neu

Fahrwerk und Leichtbau-Karosse sind komplett neu. Das deutlich niedrigere Gewicht, längerer Radstand, breitere Spur und größere Räder steigern die mit Abstand klassenbeste Fahrdynamik des Mittelmotor-Sportlers kräftig weiter, unterstützt durch die neue elektromechanische Servolenkung.
„Wir haben ihm bis ins kleinste Detail zu noch mehr Optik, Leistung und Fahrspaß verholfen“, sagt Porsche-Chef Matthias Müller. Dies trifft ebenso auf die Bremsanlage zu. Im Notfall verzögert sie brutal in Richtung Null km/h.
Der Wagen ist weiterhin ungewöhnlich handlich, liegt sprichwörtlich „wie ein Brett auf der Straße“, reagiert exakt auf kleinste Lenkradbewegungen. „Beeindruckend schnell zirkelt man ihn durch enge Kurvenstrecken, er bietet ein enorm großes Fahrspaßpotenzial“, sagt uns die Rennfahrer-Legende Walter Röhrl. Der Wagen ist zwar straff abgestimmt, dennoch federt das Fahrwerk kurze Stöße erstaunlich sanft an. Dabei ist es ausgesprochen leise, hier poltert nichts.
Innen sitzen Fahrer und Beifahrer zwar immer noch dicht nebeneinander, ein Engegefühl kommt aber nicht auf. Das nun endlich edel verarbeitete Cockpit ist ein echter Hingucker, hinter dem Sportlenkrad liegt porschetypisch mittig der Drehzahlmesser, links daneben der Tachometer und rechts ein Multifunktionsbildschirm. Auf dem lässt sich – wie annodazumal im legendären Aston Martin DB5 von James Bond – die Karte des Navigationssystems einblenden. Die ansteigende Mittelkonsole erinnert – ebenfalls typisch für die aktuellen Porsche-Modelle – an den Carrera GT.

Stärker & sparsamer

Porschetypisch auch die Motoren. Die 2,7 Liter Basisversion leistet jetzt 265 statt 255 PS. Noch agiler ist der 3,4 Liter Boxster S mit 315 statt bisher 310 PS. Zur Sechsgangschaltung gibt’s optional ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. Damit erreichen beide ihre Bestwerte beim Spurt und Verbrauch. Mit PDK sind es in der Basisversion 7,7 Liter auf 100 km, beim Boxster S 8,0 Liter. Der Spurt auf 100 ist mit PDK ohne Zugkraftunterbrechung in 5,7 Sekunden erledigt, beeindruckende fünf Sekunden sind es im S. Noch ein wenig besser geht es mit dem Sport-Chrono-Paket.
Der Motor spricht jederzeit direkt an, dreht mühelos bis hinauf nach ganz oben. Dabei liefert er ein famoses Klangspektrum, das süchtig machen kann. In nur 7,58 Minuten umrundet die von uns getestete S-Variante die legendäre Nordschleife des Nürburgrings – satte 12 Sekunden schneller als der nicht gerade langsame Vorgänger.
Dabei begnügt sich der Motor – auch dank serienmäßiger Stopp-Start-Automatik – mit erstaunlich wenig Kraftstoff: Der vergleichbare Verbrauchswert liegt im Mittel bei 8,0 Liter auf 100 Kilometer.
Beengt geht es auch im neuen Boxster nicht zu. Es gibt hier ausreichend Platz – sogar für das Gepäck (vorne und hinten). Selbst ein großer Alukoffer passt vorne problemlos rein. Die raffinierte Verdeck-Konstruktion garantiert flatterfreie Autobahnfahrten, ist jetzt noch besser gedämmt (der Wagen wurde innen deutlich leiser), macht den Roadster zum echten Ganzjahresauto. In rekordverdächtigen neun Sekunden ist die straff sitzende Stoffkapuze (gibt es in Blau, Schwarz, Braun, Rot) per Knopfdruck im Heck verpackt.

Fazit: Für viele ist der Boxster eine echte Alternative zum 911er, er glänzt mit hohem Fahrgenuss und untadeliger Alltagstauglichkeit. Verdammt gut sieht er auch noch aus.

Autor: Achim Stahn

Technische Daten

Modell: Porsche Boxster S
Getriebe: 7-Gang-PDK
Antrieb: Heckantrieb
Motor: Sechszylinder (Euro 5)
Hubraum: 3.436 ccm
Leistung: 232 kW/315 PS
Drehmoment: 360 Nm (4.500 U/min)
CO2-Emission: 188 g/km
0-100 km/h: 5,0 Sekunden
0-100 km/h: 17,5 Sekunden
Höchsttempo: 277 km/h
Testverbrauch: 9,6 Liter Super Plus
Tankinhalt: 64 Liter
Kofferraum: 280 Liter (vorn + hinten)
Preis: ab 61.946 Euro
Internet-Infos: www.porsche.de
Serienausstattung (Auswahl): je 2 Front- und Seiten-Kopfairbags, 19-Zoll Alufelgen, Sportlenkrad, Schaltknauf und Türgriffe in Leder, rote Bremssättel, elektrische Parkbremse, elektr. Fensterheber & Seitenspiegel (beheizbar), Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaanlage, Alarmanlage, CD-Radio, höhenverstellbare Sportsitze mit elektr. Lehnenverstellung, Sitzbezüge in Alcantara/Kunstleder, Stopp-Start-Automatik, Funk-Zentralverriegelung

Unser Testurteil

Das gefiel besonders:
+ Styling & Sound faszinieren
+ fährt sicher wie auf Schienen
+ attraktives Cockpitdesign
+ Kofferräume vorne und hinten
+ intensives Lenkgefühl
+ dynamisch-sparsame Triebwerke
+ Individualisierungsmöglichkeiten
+ Stopp-Start-Automatik serienmäßig
Verbesserungsbedürftig:
– Aufpreis Netzwindschott (268 Euro)

Bildunterschrift: Porsche Boxster: Dieser betont fahrfreudige Roadster ist leichter, sparsamer, schneller und agiler als je zuvor.
Foto: interPress

In Sachen Straßenlage wie Kurvenfahrt glänzt auch der aktuelle Boxster wieder mit Bestwerten. Dank Mittelmotor reagiert er blitzschnell und ist besonders agil eingestellt.
Foto: interPress

Die nach vorne ansteigende Mittelkonsole sieht richtig klasse aus, der Fahrer fühlt sich jetzt noch stärker integriert.
Foto: interPress

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