Die kalte Jahreszeit hat viele Tücken / Stress, nein Danke: Autofahrer sollten sich gerade jetzt gut vorbereiten

(dtd/iPr). Schmuddeliges Einheitsgrau auf unseren Straßen: Die kalte Jahreszeit ist gerade für Autofahrer nicht immer einfach, denn neben Eisglätte und schlechter Sicht drohen in diesen Tagen und Wochen auch viele andere Gefahren.
Zwar gibt es immer wieder wärmere Tage in den ersten Monaten des Jahres, doch bis in den April hinein muss mit Frost und sogar Schnee gerechnet werden. Zusammen mit den Experten vom ADAC haben wir hier einige Tipps für kalte Tage zusammengestellt.

Keine Überraschung am Morgen

Wenn das Auto noch über offen liegende mechanische Tür- und Klappenschlösser verfügt, sollten diese vor Frostnächten mit Klebeband verschlossen werden. So kann kein Wasser eindringen und später gefrieren.
Die Scheibenwischer klappt man über Nacht am besten von der Scheibe weg, sie frieren dann nicht fest. Wer sich das Freikratzen der Scheibe ersparen möchte, kann die Frontscheibe mit einer Alu- oder einer Luftpolsterfolie abdecken. Wer morgens lieber zum Eisschaber greift, sollte am Vorabend noch einmal die Waschfunktion des Scheibenwischers betätigen. So können fest gefrorene Streusalzpartikel beim Reinigen mit dem Eisschaber das Glas nicht verkratzen.

Licht ist wichtig

Regelmäßig Scheinwerfer und Rückleuchten säubern sowie auf Funktion prüfen. Perfektes Licht hilft dem Fahrer selbst, andere Verkehrsteilnehmer sehen seinen Wagen früher. Deutschland ist inzwischen zum „Blinkmuffelland“ geworden, immer mehr Autofahrer vergessen die Betätigung des Blinkhebels beim Abbiegen und ganz besonders beim Überholen (z.B. Radfahrer) oder Ausweichen von Autos, die die Straße versperren oder einengen. Doch gerade jetzt ist es ganz besonders wichtig, den Nachfolgeverkehr durch Blinken auf ein Hindernis hinzuweisen. So kann der sein Tempo verringern oder sicher runterbremsen.
Wichtig: Wenn Streusalz auf der Straße liegt, kann die Bremswirkung verzögert einsetzen. Auch darauf sollten Autofahrer vorbereitet sein.

Diesel im Winter

Derzeit erreichen den ADAC Hunderte von Hilferufen aus den Wintersportgebieten, weil Dieselautos nicht mehr anspringen oder nach kurzer Zeit den Geist aufgeben. Der Grund: Wenn das Auto bei arktischer Kälte draußen geparkt wird, macht auch Winterdiesel Probleme. Sicherheitshalber verkaufen Tankstellen im Winter üblicherweise Kraftstoff, der bis minus 22 Grad Celsius funktioniert. Der ADAC rät jedoch, das Fahrzeug bei niedrigeren Temperaturen (z.B. im Skiurlaub) nach Möglichkeit in einer Garage oder zumindest windgeschützt abzustellen.

Vorbeugen im Winter

Viele Autofahrer machen in der kalten Jahreszeit einen großen Bogen um Waschanlagen und lassen auch den Schwamm in der Garage links liegen.
Schließlich verblasst der schöne Schein einer Außenreinigung schon nach wenigen Kilometern. Dass sich das bisschen Aufwand dennoch lohnt und sich auf lange Sicht spätestens beim Wiederverkauf auch in Euro und Cent auszahlt, wird dagegen oft übersehen. Denn selbst in relativ milden Wintern sind Salzreste und Taumittel allgegenwärtig und hinterlassen deutliche Spuren.
Kunststoffe ergrauen, Gummileisten quellen regelrecht auf, Chrom- und Aluminiumverzierungen laufen an, ungeschützte Metallteile werden angegriffen und es bildet sich gefährlicher Rostfraß. Und schließlich büßt auch der Lack erheblich an Glanz ein. „Die Folge ist auf lange Sicht ein insgesamt unansehnlicher Gesamteindruck – und das schmälert auf dem Gebrauchtwagenmarkt natürlich später den Preis“, erklärt Carsten Biermann, bei Aral für das Waschgeschäft verantwortlich.
Schneewasser, Taumittel und Streusalz setzen sich vor allem am Unterboden oder in Radkästen fest und bilden die Grundlage für Korrosion. Auch die Auspuffanlage und die Fahrzeugfederung leiden unter diesen Einflüssen. Werden die Rückstände nicht entfernt, wird das aggressive Taumittel durch Feuchtigkeit immer neu aktiviert.
Deshalb ist eine regelmäßige, gründliche Reinigung mindestens zweimal im Monat empfehlenswert. Vielfahrer sollten sogar wöchentlich die Waschanlage ansteuern. Bei der Auswahl des Waschprogramms ist auch die Unterbodenwäsche Pflicht. Waschempfehlung des ADAC: bei Temperaturen bis deutlich unter minus fünf Grad. Bei noch tieferen Temperaturen sind die Waschanlagen zumeist ohnehin geschlossen.
„Wer das Auto wäscht oder waschen lässt, sollte vorher den Wetterbericht studieren“, empfiehlt Thorsten Gerber vom ADAC. „Ist Frost angesagt, den Wagen nach einer Wäsche nicht draußen stehen lassen, weil sonst das verbleibende Wasser Türen und Klappen zufrieren lässt.“

Autor: Achim Stahn

Bildunterschrift: In diesen Tagen sind die Scheibenwischer aktiv wie nie, Autofahrer müssen deshalb öfters als sonst Wischwasser nachtanken. Dabei sollte immer auch Frostschutzmittel beigefüllt werden.
Foto: ADAC/interPress

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