Der große Pick-Up von Volkswagen: Mehr als nur bullige Kraft Mit dem Amarok ist die Aschenputtel-Zeit vorbei

(djd/iPr). Hierzulande gehören die so genannten Pick-Up zu den eher seltenen Modellen auf unseren Straßen. Kein Wunder, denn sie waren bislang oftmals zu teuer, zu unpraktisch und zumeist verbrauchten sie auch zu viel Kraftstoff. Mit dem Amarok von VW Nutzfahrzeuge (ab 26.024 Euro) soll dies zukünftig alles anders werden.

Der beginnt seine internationale Karriere zuerst einmal als so genannter „DoubleCab“ mit viertüriger Karosserie und geräumigem Platzangebot für bis zu fünf Erwachsene. Die zweitürige „SingleCab“-Version mit deutlich längerer Ladefläche folgt dann im ersten Halbjahr 2011. Auch sie wird dem Thema Pick-Up in Deutschland weiteren Schub geben.

Viele der im Amarok realisierten Technologien kommen erstmals in einem Mittelklasse-Pick-Up zum Einsatz – beispielsweise die Bi-Turbo-Aufladung der Topmotorisierung oder der optionale, permanente Allradantrieb mit einem Torsen-Differenzial. Auch bei den wichtigen Themen Raumangebot, Ladeflächenbreite, Ladeflächenhöhe, Beladbarkeit, Zuladung, Sonderausstattung sowie Sicherheit (z.B. ESP, Kopf-/Thorax-Airbags serienmäßig) eroberte sich der Amarok schon zum Start das Prädikat „Klassenbester“.

Sparsame Power-TDI

Bei der Motorisierung setzt Volkswagen Nutzfahrzeuge gleich zur Markteinführung ein echtes Highlight: Der 163 PS starke Zweiliter-TDI mit Common-Rail-Direkteinspritzung nutzt eine zweistufig geregelte Bi-Turboaufladung, die bereits von ganz unten heraus (ab 1.500 Touren) ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern auf die Antriebsräder bringt. Damit spurtet man bei Bedarf überaus zügig aus Gefahrensituationen. Doch das ist nur die eine Seite des laufruhigen Triebwerks, denn der bulligen Kraft steht ein angenehm niedriger Durchschnittsverbrauch von nur 7,6 Litern Diesel auf 100 Kilometer Fahrstrecke gegenüber (Amarok 4×2).

Auch der zweite TDI-Vierzylinder (122 PS) gehört zu den modernsten seiner Art, er nutzt einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Der „kleine“ TDI entwickelt ab 2.000 Umdrehungen souveräne 340 Newtonmeter Drehmoment und ist ebenfalls überaus sparsam – durchschnittlich 7,5 Liter Diesel konsumiert er auf 100 Kilometer. Reichweiten von über 1.000 Kilometern sind so ohne Tankstopps problemlos möglich. Geschaltet werden beide Euro-5-TDI über ein Sechsganggetriebe. Ebenso gelungen: Der Amarok durchbricht erstmals die in dieser Klasse als Schallmauer geltende CO2-Emissionsgrenze von unter 200 g/km.

Mit oder ohne Allrad

Wahlweise sind permanenter oder zuschaltbarer Allradantrieb sowie Heckantrieb (Einstiegsversion 4×2) an Bord. Für den Betrieb abseits befestigter Wege ist der Amarok 4MOTION mit zuschaltbarem Allradantrieb und einer roten „4“ im Schriftzug die ideale Wahl. Er bedient sich der bei Pick-Ups bewährten Klauenkupplung. Sie aktiviert nach dem Einlegen per Tastendruck einen starren Durchtrieb zu den Achsen.

Mit der Geländereduzierung lassen sich selbst komplizierte Offroad-Passagen problemlos bewältigen – auch 100-prozentige Steigungen mit 45 Grad Neigungswinkel bei voller Beladung. Zugleich sorgt das progressiv ausgelegte Heavy-Duty-Federpaket mit drei Haupt- und zwei Zusatzfederlagen bei jeder Beladung für eine hohe Überlastsicherheit und gleichmäßigen Komfort.

Permanent allradgetrieben und deutlich komfortabler ist dagegen der Amarok 4MOTION mit einer schwarzen „4“ im Schriftzug. Sein Torsen-Differenzial ist ein Novum in dieser Klasse. Es verteilt Antriebskräfte variabel zwischen der Vorder- und Hinterachse, die Antriebskraftverteilung in der Grundeinstellung beträgt 40:60. Dies ermöglicht eine exzellente Fahrdynamik in Kombination mit hoher Traktion.

Alle Antriebsvarianten verfügen zudem über eine elektronische Differenzialsperre mittels automatischem Bremseneingriff. Dies erhöht die Traktion auf Untergründen jeglicher Art. Optional ist für einen robusten Einsatz ebenfalls eine mechanische Differenzialsperre für die Hinterachse erhältlich.

Fazit: Mit dem Amarok ist die Aschenputtel-Zeit der praktischen Pick-Ups endlich auch bei uns in Deutschland vorbei. Wir werden solche Fahrzeuge in Zukunft ganz sicher viel öfter auf unseren Straßen sehen können – und ganz besonders oft den VW Amarok.
Autor: Achim Stahn

Technische Daten

Modell: VW  Amarok 2.0 TDI
Getriebe: Sechsgang
Antrieb: Allrad zuschaltbar
Motor: Vierzylinder (Euro 5)
Hubraum: 1.968 ccm
Leistung: 120 kW/163 PS
Drehmoment: 400 Nm (1.500 U/min)
CO2-Emission: 206 g/km
Radstand: 3.095 mm
0-100 km/h: 11,1 Sekunden
Höchsttempo: 181 km/h
Testverbrauch: 8,8 Liter Diesel
Tankinhalt: 80 Liter
Zuggewicht: 5.500 kg
Preis:  ab 30.844 Euro
Internet-Info:  www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de
Serienausstattung: ABS, ESP, ASR, EDS, Frontairbags, Seitenairbag vorn mit Kopfairbag, elektronisches Stabilisierungsprogramm mit Bremsassistent, höhenverstellbare Frontsitze, 12 Volt-Steckdose in der Mittelkonsole, MP3-fähiges Radio, Wärmeschutzglas (grün)

Unser Testurteil

Das gefiel besonders:
+ gute Straßenlage
+ hochwertige Allradtechnik
+ geräumiger Passagierraum
+ attraktives Zubehörprogramm
+ souveräne Offroad-Fähigkeiten
+ unverwechselbare Optik
Verbesserungsbedürftig:
– Zweitürer folgt erst 2011
– Klimaanlage fehlt im Basismodell
– nur zwei Außenfarben (Weiß und Grün) aufpreisfrei

Bildunterschrift: Erstklassige Optik, ein hohes Ladevolumen und besonders sicher serienmäßig ausgerüstet: In jedem VW Amarok sind neben der hilfreichen „Anti-Schleuder-Hilfe“ ESP inklusive Gespannstabilisierung auch schützende Seiten-Kopfairbags mit an Bord.
Foto: djd/iPr

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