Der neue Kia Picanto im Test: Frech, flott, vielseitig und supersparsam Ein kompakter Flitzer mit erstaunlichem Raumangebot, tollen Preisen und starker Optik

(dtd). Es fällt eindeutig auf: Mit dem Picanto entwickelt sich die koreanische Marke Kia immer mehr in Richtung lifestyliges Trendfahrzeug für eine deutlich jüngere Zielgruppe als bisher.
Erstmals wird es neben dem Fünftürer (ab 9.390 Euro) auch eine dreitürige Version (ab 8.990 Euro) geben. Sie ist optisch sportlicher gestaltet, sieht so noch ein Stück flotter aus. Im Herbst ist es soweit.
Die zweite Generation wuchs etwas in der Länge (60 Millimeter) und beim Radstand (15 Millimeter). Das garantiert mehr Komfort und Gepäckraum. Zwar gehört der Picanto mit seiner Gesamtlänge von gut 3,6 Metern zu den Kleinwagen, doch im täglichen Gebrauch wirkt er ganz anders – erwachsen.

Vier Personen finden ausreichend Platz, der Kofferraum (200 Liter) schluckt bei umgeklappten Rücksitzen sogar das Gepäck für die Fahrt in den Urlaub. Problemlos und unkompliziert lässt sich das Ladevolumen auf 870 Liter vergrößern.
Im Fond ist die vorhandene Beinfreiheit für Erwachsene zwar weiterhin nicht gerade umwerfend, doch besser als bisher und Kinder dürften sich dort über die eigenen Türen bestimmt riesig freuen.

Ist supersparsam

Als stärkste Motorisierung steht ein 85 PS starker Vierzylinder mit 121 Nm Drehmoment und 1.248 Kubikzentimeter Hubraum bereit. Daneben sind zwei Einliter-Varianten eines Dreizylinders erhältlich: eine Bi-Fuel-Version zum Betrieb mit Flüssiggas oder Benzin (82 PS und 94 Nm) sowie ein Benziner (69 PS und 95 Nm). Serienmäßig ist im Picanto ein Fünfgang-Schaltgetriebe, eine komfortable Vierstufen-Automatik gibt es optional für den größten Benziner.
Die Wahl kleiner Motoren sorgt für weniger Gewicht und zugleich niedrige Verbrauchswerte. Unser 69 PS starker Testkandidat begnügte sich am Ende mit einem erfreulichen Durchschnittsverbrauch von 5,2 Liter Super. Groß angestrengt haben wir uns dabei jedoch nicht, denn dann wäre der Wert noch niedriger ausgefallen.

Beim Sparen hilft auch ein Stopp-Start-System, das den Motor z.B. vor roten Ampeln automatisch ausschaltet und bei Grün wieder startet. Das gibt’s hier leider nur in der Top-Ausstattungslinie „Sprint“ – und nur in Kombination mit weiteren zumeist verbrauchsintensiven Details (Klimaautomatik, beheizte Sitze, etc.) für 760 Euro.
Dagegen sind alle Picantos mit energiesparender Lichtmaschine, speziellem Anlasser, Leichtlaufreifen und Schaltempfehlungs-Anzeige im Cockpit zur Kraftstoffreduzierung ausgestattet. So sinken die CO2-Emissionen noch ein Stück weiter – je nach Motor auf 90 bis 100 Gramm pro Kilometer.

Topfit auch innen

Der Wagen tritt innen wie außen überraschend fein und sportlich auf. Man könnte meinen, einem reinrassigen Italiener zu begegnen, trotz Billig-Preis ist von Billig-Material oder Billig-Eindruck nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Die Verarbeitung wurde auch in kleinsten Details sauber vollbracht, jede Menge innovative Ideen schaffen eine gute Innenraum-Atmosphäre.
Dazu passt ebenfalls die ausgesuchte Serienausstattung bereits in der Basisversion. Je nach Version sind bis zu 7 (!) Airbags an Bord. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Herstellergarantie (7 Jahre).

Fazit: Früher war Kias Picanto nur ein Preisbrecher, jetzt bietet der koreanische Cityflitzer noch viele weitere gute Kauf-Argumente. Die zweite Generation sieht richtig flott, ja sogar lifestylig aus – und sie ärgert mit ihren niedrigen Verbräuchen natürlich auch jeden Tankwart.

Autor: Achim Stahn

Technische Daten

Modell: Kia Picanto 1.0 Spirit
Motor: Dreizylinder
Getriebe: Fünfgang
Antrieb: Frontantrieb
Hubraum: 998 ccm
Leistung: 51 kW/69 PS
CO2-Emission: 95 g/km
Höchsttempo: 153 km/h
0 – 100 km/h: 14,4 Sekunden
Testverbrauch: 5,2 Liter Super
Tankinhalt: 35 Liter
Kofferraum: 200 bis 870 Liter
Preis (5-Türer): ab 12.390 Euro
Internet-Infos: www.kia.de
Serienausstattung (Auswahl): ABS, 6 Airbags, Bremsassistent, elektr. Stabilitätskontrolle ESC, Berganfahrhilfe, Isofix-Halterungen, Schaltpunkt-Empfehlung, Lederlenkrad/Fahrersitz höhenverstellbar, CD-Radio, Bordcomputer, elektrische Fensterheber und Außenspiegel (beheizt), Klimaanlage, Funk-Zentralverriegelung

Unser Testurteil

Das gefiel besonders:
+ pfiffiger optischer Auftritt
+ großzügige Türablagen
+ saubere Verarbeitung
+ variabel nutzbarer Innenraum
+ Mini-Verbrauch
+ attraktive Preise
+ gute Rundumsicht, viel Kopffreiheit
+ Garantieleistungen (7 Jahre)
Verbesserungsbedürftig:
– Dreitürer kommt erst im Herbst
– Innenraumleuchte blendet nachts
– Stopp-Start-System nicht Serie

Bildunterschrift: Selbstbewusstes Design: Der 3,6 Meter lange Kia Picanto rollt jetzt mit schicker Schale, guter Ausstattung, betont sparsamen Motoren und erfreulich niedrigem Preisniveau zu uns.
Foto: Kia/interPress

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